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Antrag / Anfrage / Rede

Verleihung des Namens von Dr. Walter Boll an einen Platz oder eine Straße in Regensburg

Der Planungsausschuss hat den Antrag am 21. September 2010 gegen die Stimmen der ÖDP und der Freien Wähler abgelehnt.

Kulturpolitik

Dr. Dünninger stellte diesen Antrag am 06. September 2010.

http://srv19.regensburg.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=23676&options=4


Verleihung des Namens von Dr. Walter Boll an einen Platz oder eine Straße in Regensburg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bitte legen Sie nachstehenden Antrag den zuständigen Gremien des Stadtrats zur Beratung und Beschlussfassung vor.

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, einen Platz oder eine Straße in Regensburg zur Benennung nach Dr. Walter Boll vorzuschlagen.

Begründung:

Dr. Walter Boll (1900 – 1985) ist nicht nur Schöpfer des Historischen Museums der Stadt Regensburg, in dem er die damals nicht genügend zugänglichen Sammlungen zusammengeführt hat. Er hat über Jahrzehnte hinweg dieses Museum zu einem kulturellen Mittelpunkt gemacht, nicht zuletzt der Musikpflege.

Seine nicht nur bei seinem Tod gewürdigten Verdienste als Kulturdezernent der Stadt Regensburg mit einer Fülle von Aufgaben sind bis heute unvergessen. Von besonderer Bedeutung für die Stadt Regensburg als UNESCO-Welterbe sind seine großen Leistungen, mit denen wesentliche Baudenkmäler des historischen Regensburg gerettet oder wieder hergestellt wurden. Es war vor allem Dr. Boll, der mit seinem Eintreten für die Erhaltung von unersetzbaren Kulturgütern das Stadtbild geprägt und dem Denkmalschutzgedanken zu breiter Anerkennung verholfen hat.

Die Stadt Regensburg hat neben manchen anderen Institutionen Dr. Walter Boll alle von ihr vergebenen Ehrungen verliehen. Der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg hat Dr. Walter Boll in seiner Trauerrede am 27. November in gültiger Weise gewürdigt:

„Sein Herz schlug für die Stadt und er war in vieler Hinsicht das Herz der Stadt. … Die Stadt Regensburg wird ihres Ehrenbürgers Dr. Walter Boll stets in Dankbarkeit, Ehrfurcht und Liebe gedenken.“
Zur Ergänzung der vorstehenden Begründung wird der amtliche Text der Stadt Regensburg, mit dem die Schaffung eines Ehrengrabes für Dr. Walter Boll begründet wird, angeführt:

Boll, Dr. Walter
*09.02.1900 Darmstadt, +24.11.1985 Regensburg, Grab am Friedhof Dreifaltigkeitsberg; Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, des Bayer. Verdienstordens, der Bürgermedaille in Gold und der Albertus-Magnus-Medaille sowie des Kulturpreises 1973, Ehrenbürger der Stadt Regensburg, städtischer Konservator (1928 – 1931), Museumsdirektor (1931 – 1968, ab 1965 im Angestelltenverhältnis) Kulturdezernent (ab kurz nach Kriegsende), Heimatpfleger der Stadt Regensburg (1968 bis zu seinem Tod); initiierte 1929 mit seiner „Denkschrift zur Frage der Schaffung eines Zentralmuseums in Regensburg“ die Errichtung dessen von 1933 bis 1936 in dem ehemaligen Minoritenkloster am Dachauplatz, zeichnet verantwortlich für den Ausbau des Reichstagsmuseums, die Schaffung des Keplergedächtnishauses, die Entstehung der Ostdeutschen Galerie zu einem modernen kunsthistorischen Museum und prägte viele kulturelle Institutionen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Eberhard Dünninger
ÖDP-Fraktionsvorsitzender
im Regensburger Stadtrat

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