Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen

Antrag / Anfrage / Rede

Sofortiger Stop des Planungswettbewerbs Ersatzbrücken

Erarbeitung von Liniennetzalternativen auf der Basis der "Bürgertrasse"

Brückenthematik

Benedikt Suttner hat im Namen der ÖDP-Stadtratsfraktion nach Prüfung des UNESCO-Briefes folgenden Antrag formuliert:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bitte legen Sie nachfolgenden Antrag dem Stadtrat bzw. dem zuständigen Ausschuss zur Beschlussfassung vor:

1. Sowohl der Planungswettbewerb zu Ersatzbrücken für die Steinerne Brücke als auch jegliche weiteren Vorarbeiten hierzu werden unverzüglich eingestellt.

2. Die Pläne für eine Westtrasse werden nicht weiter verfolgt.

3. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Basis der „Bürgertrasse“ Liniennetzalternativen über die vorhandenen Donauübergänge zu erarbeiten und dem Stadtrat zur Beratung, bzw. Beschlussfassung vorzulegen.

Begründung:

In der Sitzungsvorlage zur Vorbereitung eines Wettbewerbsverfahrens zur Ersatztrasse für die Steinerne Brücke im Herbst 2008 führte die Verwaltung wie folgt aus: „ Eine bauliche Maßnahme dieser Dimension muss im Vorfeld der Prüfung standhalten, dass durch sie keine Beeinträchtigung des Welterbestatus , z.B. im Hinblick auf den Stadtprospekt bzw. auf historische Sichtachsen erfolgt.“ Nach Ansicht der ÖDP-Fraktion hielt die Maßnahme durch das jüngst von ICOMOS vorgelegte Gutachten dieser Prüfung nicht stand.

ICOMOS merkt dabei unter anderem kritisch an:

1. Die tiefgehende und öffentliche Kritik von Bürgerinitiativen wurde von der Stadt nicht berücksichtigt.

2. Das von Terra Nova und Eisenlauer Voith gezogene Fazit, dass sowohl West- als auch Osttrasse verträglich mit dem Welterbe sind, ist letztendlich wirklich erstaunlich und nicht logisch („astonishing and not logical“).

3.         Der Bau der Westtrasse würde die Steinerne Brücke mit Sicherheit („definitely“) ihrer Vorrangstellung berauben.

4.         Die unberührte und herausragende Sicht von der Badstraße über die Donau auf die Altstadt von Regensburg wäre durch die geplante Westalternativroute und ihrer Brücke beträchtlich behindert („considerably compromised“).

 

5.         Der Abriss des Eisernen Stegs würde den Verlust eines bedeutenden Monuments zur Folge haben („to the loss of a significant monument“).

Zusammenfassend kommt ICOMOS zur Einschätzung: „...the planned west alternate route would have serious consequences on the entire Word Heritage Area of Regensburg“.

Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sich in der Vergangenheit viele Denkmalschutzexperten (insbesondere der Generalkonservator des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Egon Greipl) kritisch zu den Westtrassenplänen äußerten, sollten die Zeichen der Zeit erkannt werden und durch den klaren Auftrag des Stadtrates an die Verwaltung jegliche Planungen zu den Maßnahmen eingestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dünninger         Joachim Graf           Benedikt Suttner

Zurück