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Antrag / Anfrage / Rede

Raumakustik in Schulen verbessern

Belastungen für Schüler und Lehrer reduzieren

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bitte legen Sie den nachstehenden Antrag den zuständigen Gremien des Stadtrats zur Behandlung und Beschlussfassung vor:

Antrag

Der Stadtrat beschließt:

1.    Die Stadtverwaltung legt dem Stadtrat einen Bericht vor, inwieweit in den Regensburger Schulen den Anforderungen an eine optimale Raumakustik Rechnung getragen wird. Hierbei wird auch Bezug genommen auf die Norm DIN 18041 „Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen“ samt der entscheidenden Nachhallzeit.

2.    Die Stadtverwaltung schlägt dem Stadtrat konkrete Abhilfe- und Verbesserungsmaßnahmen samt Zeitplan für das Investitionsprogramm 2014 -2018 vor.

Begründung

Lärm als Belastungsfaktor wird häufig verkannt bzw. verharmlost. Insbesondere in Schulen kann Lärm jedoch zu Lern- und Gesundheitsproblemen führen. Hierzu gibt es inzwischen zahlreiche Untersuchungen. Die Ergebnisse alarmieren.

So weist der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) und das Institut für Gesundheit in pädagogischen Berufen (IGP) darauf hin, dass bei geistiger Tätigkeit eine Grenze von 55 dB vorgeschrieben ist, hingegen in herkömmlichen Unterrichtsräumen in der Regel ein Lärmpegel zwischen 65 und 95 dB herrscht. Dadurch verschwinden Äußerungen der Lehrkraft im „Geräuschteppich“. Besonders im hinteren Bereich des Klassenzimmers sind sie oft schwer vernehmbar. Offene, handlungsorientierte Lernformen, wie vom Lehrplan vorgeschrieben, produzieren oft einen „Kneipeneffekt“ (jede Gruppe muss die Nachbargruppe bei ihren Gesprächen übertönen), was zu hohen Schallpegeln führt. Diffuser Störlärm beeinträchtigt sowohl Denkprozesse als auch das Abspeichern von neuem Wissen, worauf die Wissenschaft

immer wieder hinweist. Kinder sind davon stärker betroffen als Erwachsene und hörgeschädigte Schüler, Schüler mit Aufmerksamkeitsstörungen, Sprach- oder Lernbehinderungen, mit Teilleistungsstörungen sowie mit nichtdeutscher Muttersprache besonders. Dies beunruhigt auch im Hinblick auf die vermehrten inklusiven Belange an unseren Schulen.

Nicht zuletzt führt ein hoher Lärmpegel auch zu Reaktionen des vegetativen Nervensystems bei Schülern und Lehrern. ine akustisch günstige Umgebung empfinden Schüler und Lehrer hingegen als beruhigend und erholsam. Ein entspannter und achtsamer Umgang miteinander sind oft die Folge und aggressives Verhalten reduziert sich.

Zusammenfassend wird verwiesen auf ein Zitat des BLLV zur Thematik:

„In mehreren Untersuchungen wurde nachgewiesen: Akustisch-ergonomische Klassenraumgestaltung verbessert das Wohlbefinden der Lehrer und Schüler und erhöht den Lernerfolg aller Kinder, denn sie verbessert Verstehen, Konzentration und Aufmerksamkeit. Lehrer und Schüler, deren Klassenräume unter akustisch-ergonomischen Aspekten renoviert wurden, berichten alle von einer erheblichen Verbesserung des Klassenklimas und des Lernerfolgs.“ (www.bllv.de)

Als Schulaufwandsträger ist die Stadt Regensburg gefordert, den besonderen Anforderungen der Raumakustik in den Schulräumen Rechnung zu tragen. In vielen Schulneubauten der vergangenen Jahre im Stadtgebiet wurden Akustikgutachten in Auftrag gegeben (z.B. Von-Müller-Gymnasium) und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Diese Schritte sollen kontinuierlich und verstärkt fortgesetzt werden, zum Wohl der Schüler und Lehrer an unseren Schulen.

 

Initiative: Benedikt Suttner

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