Antrag / Anfrage / Rede
Förderung des Austauschs verbrauchsintensiver Heizungspumpen
Stromsparen ist eine Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende
Stadtrat Benedikt Suttner stellte folgenden Antrag:
Die Stadt Regensburg fördert den Austausch verbrauchsintensiver Heizungspumpen durch neue stromsparende Heizungspumpen mit 100,- Euro pro Pumpenwechsel. Antragsberechtigt sind alle Hauseigentümer und Wohnungseigentümergemeinschaften im Regensburger Stadtgebiet.
Die Verwaltung wird beauftragt, die technischen Details für die Antragsbearbeitung vorzubereiten.
In den Haushalt 2013 sind hierfür 50.000 Euro einzustellen.
Begründung
Alte Heizungspumpen in den Kellern der Bürger verursachen allein rund 10 Prozent des jährlichen privaten Stromverbrauchs. Sie verbrauchen häufig mehr Strom als Kühlschrank und Waschmaschine zusammen. Durch den Austausch gegen eine Hocheffizienzpumpe lässt sich der Stromverbrauch im Idealfall um 85 Prozent senken.
Es soll also eine kleinere Maßnahme speziell zur Stromeinsparung gefördert werden, die man auch anpacken kann, wenn man gerade keine Modernisierung der gesamten Heizung möchte oder sich finanziell nicht leisten kann.
Die früheren KfW-Zuschüsse speziell für den Heizungspumpenaustausch gibt es nicht mehr. Auch das Land Bayern hat hierfür keinen eigenen Förderansatz. Daher bietet sich diese Kleinmaßnahme für eine kommunale Förderung der Stromeinsparung an.
Die hier vorgesehene Maßnahme dient durch den Energiespareffekt auch der leichteren Umsetzbarkeit des vom Stadtrat an die REWAG gegebenen Auftrags, bis 2020 Privatkunden ausschließlich mit Ökostrom zu versorgen.
Die Optimierung der Heizsysteme bietet zudem zusätzliche Umsatz- und Beschäftigungsmöglichkeiten für das lokale Handwerk und stärkt so die Wirtschaft vor Ort. Außerdem leistet Regensburg durch die sich ergebenden sinkenden CO2-Emissionen einen weiteren wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.
Eine weitgehende Umstellung auf regenerative Energien ist nur möglich, wenn absurde Stromverschwendung (wie beispielsweise Standby-Schaltungen, alte Heizungspumpen) vermieden wird. Stromsparen ist also eine Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende.
Nach einer Studie des Umweltbundesamtes kann beispielsweise Bayern seinen überhöhten Stromverbrauch bis 2050 um ein Viertel reduzieren. Das ist machbar, ohne dass die Lichter ausgehen und Wohnungen kalt bleiben.
Dennoch spielt die Stromeinsparung in den aktuellen Energieplänen nicht die notwendige Rolle. Sehr schnell ist im Zusammenhang mit der Energiewende von der Notwendigkeit neuer Gaskraftwerke die Rede, ohne flankierend auch im Sinne des Klimaschutzes auf eine Senkung des Verbrauchs hinzuwirken.
Deshalb will die ÖDP-Stadtratsfraktion mit kommunalen Anreizen einen bewussteren Umgang mit Energie begünstigen. Wir meinen: In der Kombination von Einsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbaren Energien liegt der Königsweg zur Energiewende.