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Antrag / Anfrage / Rede

Ausschank und Verzehr fair gehandelter Waren / Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Stadt“

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss beschloss am 24. November diesen Antrag zur Prüfung zurückzustellen.

Fairtrade-Bewerbung

Stadtrat Benedikt Suttner stellte diesen Antrag am 08. Oktober 2010.

http://srv19.regensburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=5735&options=4

Mittlerweile hat sich eine vorläufige Steuerungsgruppe unter Leitung von Frau Sabine Leistner vom una terra Weltladen gebildet, die sich mit  verschiedenen Aktionen und laufenden Treffen, sowie der Korrespondenz mit der Verwaltung um Bewerbung Regensburgs um den Titel "Fairtrade-Stadt" bemüht.

Ausschank und Verzehr fair gehandelter Waren / Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Stadt“


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bitte legen Sie den zuständigen Ausschüssen oder Gremien folgenden Antrag zur Beratung und Beschlussfassung vor:

Antrag:

Der Stadtrat oder der zuständige Ausschuss beschließt, dass bei Plenums- und Ausschusssitzungen, in den Bürgermeisterbüros und möglichst auch in den Referaten der Stadtverwaltung fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt wird, sowie mindestens ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird.
Zudem wird die Entscheidung getroffen, dass die Stadt Regensburg den Titel „Fairtrade-Stadt“ anstrebt.

Begründung:

Regensburg erfüllt bereits zum jetzigen Zeitpunkt entscheidende Kriterien, die notwendig sind, um sich für diesen Titel zu bewerben:

1. In den lokalen Einzelhandelsgeschäften werden gesiegelte Produkte aus fairem Handel angeboten (gefordert werden 25, vorhanden sind bereits mindestens 73).
2. In lokalen Gastronomiebetrieben werden gesiegelte Produkte aus fairem Handel ausgeschenkt bzw. zum Verzehr angeboten (gefordert werden 13, vorhanden sind mindestens 14).
3. Vertreter in Schulen, Vereinen, Kirchen usw. bieten gesiegelte Produkte an und/oder verwenden diese zum eigenen Verbrauch (mehrere Vertreter sind vorhanden wie z.B. Una Terra, KDFB Regensburg,...).

Bereits im Jahr 2005 hat die SPD-Stadtratsfraktion einen Antrag gestellt, in Regensburg keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu verwenden. Im Bau- und Vergabeausschuss wurde dies am 08. Dezember 2009 beschlossen (VO/09/5043/63).

Im Jahr 2007 hat auch der Bayerische Landtag einem Antrag zur Vermeidung des Erwerbs von Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens zugestimmt. Unter den Antragstellern waren auch Abgeordnete aus Regensburg: Peter Welnhofer für die CSU, Joachim Wahnschaffe für die SPD.

Durch die Unterstützung des Fairen Handels trägt Regensburg zu einem gerechteren Wirtschaftssystem bei, sorgt für faire Preise bei den Produzenten in den Ländern des Südens und würdigt das langjährige Engagement vieler hiesiger Initiativen, Verbände, Geschäfte und Gastronomischer Betriebe. Regensburg könnte zudem einen lokalen Beitrag zur Erreichung bzw. Bewusstmachung der gerade in diesem Jahr wieder ins Blickfeld gerückten Millenniumsziele der UN zur Bekämpfung weltweiter Armut leisten.

Europaweit gibt es bisher schon über 750 Fairtrade-Städte, darunter auch 12 deutsche Städte (zuletzt Augsburg). Unter anderem strebt auch Nürnberg diesen Titel an. Auch Regensburgs schottische Partnerstadt Aberdeen darf sich seit 2004 als erste schottische Stadt Fair-Trade-City nennen.

Die jüngst erfolgte Empfehlung von Fairtrade-Kaffee durch Bürgermeister Joachim Wolbergs (siehe Anlage, Schreiben vom 04.10.10) zeugt davon, dass auch er die große Bedeutung des Fairen Handels erkannt hat. Seine Intention deckt sich mit unserem Anliegen. Die Verabschiedung des hier vorliegenden Antrages wäre der in unseren Augen logische nächste Schritt, um die bisherigen Aktionen im Bereich des Fairen Handels in Regensburg im Bemühen um den Titel „Fairtrade-Stadt“ aufgehen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen
 
Benedikt Suttner
ÖDP-Stadtrat

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