„Ist das neue Motto der Grünen: Radl pfui, Fliegen hui?“

ÖDP-Stadtrat Joachim Graf: „Heißt das neue Motto der Grünen: Radl pfui, Fliegen hui?“  

Regensburg. Eine heftige Diskussion entspann sich in der ansonsten ruhigen Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses zu einem Antrag der ÖDP. Auf Initiative seiner Fraktionskollegin Astrid Lamby hatte Joachim Graf einen Zusatz in den Richtlinien für internationale Jugendbegegnungen angeregt. Nach Ansicht der ÖDP sollten künftig bei solchen Reisen Flugreisen nur noch bei einer Entfernung von über tausend Kilometern gefördert werden. Dazu meinte Graf: „Aus Gründen des Klimaschutzes und zur Stärkung eines ökologischen Bewusstseins der jungen Menschen und ihrer Betreuer sollten Flugreisen nicht als selbstverständliche Alternative der Fortbewegungsart aufgeführt werden. Gerade angesichts der internationalen „Fridays for Future“-Bewegung der Jugend hält die ÖDP dies für dringend angebracht.“ Die Koalition zeigte sich wahr- und krampfhaft geschlossen in der Ablehnung des ÖDP-Antrages. FW-Fraktionschef Ludwig Artinger wähnte sozialistische Verbotskeulen drohen während SPD-Sprecher Dr. Thomas Burger der ÖDP mangelndes Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein der Betroffenen unterstellte. Richard Spieß hingegen stellte klar, dass es nicht darum ginge, das Fliegen generell zu verbieten, sondern mittels Zuschüssen die Wahl des Verkehrsmittel zu steuern. Die Fraktionsführerin der Grünen, Margit Kunc schließlich brachte das Ansinnen der ÖDP ganz in Rage: „Das wäre ja eine Einschränkung nach dem Motto: ‚Ihr dürft alle nur noch mit dem Radl fahren!‘ - Ja wo samma denn?“ Was Graf wiederum zur Vermutung veranlasste: „Bei den Grünen gilt anscheinend als neues Motto: Radl pfui, Fliegen hui“! Schließlich stimmte der Ausschuss jedoch der Vorlage der Verwaltung einstimmig zu, weil alle die Förderung internationaler Jugendbegegungen befürworteten.