Pressemitteilung
Energieagentur findet deutliche Worte im Umweltausschuss
Fraktionsvorsitzende Lamby dankt Ludwig Friedl, dem Leiter der Energieagentur Regensburg für seine deutlichen Worte
Regensburg. Im Umweltausschuss am Mittwoch, den 23. Februar, wurde der Fortschrittsbericht „Green Deal Regensburg“ vorgestellt. Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Artinger hielt Ludwig Friedl von der Energieagentur einen engagierten Vortrag: wenn die Ziele zur CO2-Reduktion erreicht werden sollten, müsse das Augenmerk viel mehr auf der Heizenergie liegen. Jedes Dach, welches sich irgendwie eigne, müsse mit einer PV-Anlage belegt werden, alte Heizungen müssten ersetzt werden. Augsburg hätte dies beispielsweise schon vor Jahren mit neuen Heizkraftwerken und Wärmenetzen in die Wege geleitet. Um die Ziele zu erreichen, sei höchste Eile geboten. Friedl stellte dies eindrücklich in absoluten Zahlen vor.
Lamby dazu: „Für uns ‚Ökos‘ sind das keine neuen Erkenntnisse. Neu ist, dass dies so deutlich in einem Stadtratsgremium zur Sprache kam. Neu ist auch, dass von allen Seiten Verständnis, teils Betroffenheit und der Wille zu deutlichen Schritten erkennbar war. Mehr als deutlich kam zum Ausdruck, dass es um gravierende Veränderungen gehen muss.“
Die ÖDP-Fraktion, die beim Beschluss zum ‚Green Deal Regensburg‘ dagegen gestimmt hatte, da ihr die Ziele zu unkonkret waren, hofft nun, dass die Einigkeit im Ausschuss nun auf die anderen Entscheidungsgremien des Stadtrates und vor allem auch auf die verschiedenen Referate übergreife.
„Herr Artinger hat in Zusammenarbeit mit der Energieagentur seine Hausaufgabe gemacht. Wegweisend sind auch die Gespräche mit der Wirtschaft, die längst erkannt hat, dass sich die Betriebe hinsichtlich der CO2-Bilanz umstellen müssen. Dass dies auch von Seiten der CSU-Stadträtin Fuchshuber herausgestellt wurde, freut uns natürlich. Auch die Zero Waste - Strategie ist ein städtisches Leuchtturmprojekt. Was ich aber schon bei der Lektüre der Beschlussvorlage vermisst habe, ist der Planungs-, Bau- und Verkehrsbereich. Bei neuen Projekten wie der Prinz-Leopold-Kaserne gibt man sich Mühe. Aber was noch überhaupt nicht angekommen ist, welch große Schritte bei der energetischen Sanierung des Altbestandes gegangen werden müssen. Und wer jetzt noch den Neubau eines Parkhauses fordert, hat die Zeichen der Zeit doch nicht erkannt!“
Fraktionsvorsitzender Benedikt Suttner ergänzt: „Ich vertrete unsere Fraktion im Planungsausschuss. Da werden wir ja sehen, ob bei neuen Bebauungsplänen klare Schritte hinsichtlich der Energieeffizienz der Bebauung vorgegeben, ob Forderungen nach einer massiven Reduktion des PKW-Verkehrs inklusive Tempo 30 unterstützt werden oder die ‚graue Energie‘ in die Bilanz bei Abriss und Neubau eingerechnet wird.“
Denn was der ÖDP-Fraktion schon länger auffällt: die Berichte zum Klimavorbehalt bei den städtischen Beschlussvorlagen wirkten oft wie „aus dem Bauch heraus“ geschrieben: ohne mit Zahlen unterfüttert zu sein, werden Dinge bewertet, als hätten sie keine oder positive Auswirkungen auf das Klima. Dabei sei bei einem Grundstücksgeschäft, welches in ein Bauvorhaben mit Flächenversiegelung münden solle, doch schon klar, dass es negative Auswirkungen gebe. Hier fordere die ÖDP schon lange mehr Ehrlichkeit und Transparenz. Aber vielleicht sei diese nach dieser richtungsweisenden Sitzung jetzt in Sicht.