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persönlicher Kommentar

Wenn Gemeinwohl und Landschaftsschutz konkurrieren: ÖDP-Fraktionsvorsitzende Astrid Lamby stimmt für Tennisplätze am Weinweg

"Schon lange hat mir keine Sitzungsvorlage mehr so viel Recherchearbeit gemacht, wie die zu den geplanten Tennisplätzen am Weinweg. Tennisplätze im Landschaftsschutzgebiet, besser gesagt auf dem letzten verbleibenden Fleck dieser Zone des Landschaftsschutzgebietes . Konsequent hat die ÖDP-Fraktion seinerzeit gegen dieTennishalle in der Nachbarschaft gestimmt - auch, wegen der Barrierewirkung bezüglich der Frisch- und Kaltluftzufuhr. Stünde jetzt an dieser Stelle ein Parkhaus oder-platz in der Vorlage, wäre der Fall auch klar: Ablehnung der Vorlage.
Was sich aus der Vorlage uns nicht erklärte: warum wurde auf das vom Stadtplanungsamt thematisierte Fachgutachten bezüglich der Beeinflussung des Kaltluftstroms verzichtet? Die kontroverse und kritische Medienberichterstattung legte außerdem nahe, dass vielleicht "gemauschelt" werden und zu Ungunsten von Ökologie und Landschaftsschutz etwas durchgesetzt werden sollte. Daher habe ich Telefonate mit verschiedenen Fachstellen und Akteuren geführt. Im Vorfeld und während der Sitzung gab es allerdings dann keine Anhaltspunkte, dass das Umweltamt nicht hinter der Beschlussvorlage stehen würde. Auch aus stadtplanerischer Sicht ist die Konzentration von Sprotflächen zu begrüßen, in einem Teil des Landschaftsschutzgebietes, welcher schon "zerschnitten" ist. Auch die fachliche Beurteilung, dass bei (flachen) Tennisplätzen nur sehr geringe Auswirkungen auf die Hitzeenetwicklung zu erwarten seien, ist nachvollziehbar. Dass dann ein weiteres Gutachten nur unnötig Zeit und Geld gekostet hätte, auch. In anderen Fällen argumentieren wir ja eher gegen zu viele Fremdgutachten. Dennoch: eine (vermutlich geringe) Verschlechterung der Luftabkühlung und die Flächenversiegelung durch die Sportplätze sprechen gegen die Vorlage. Dafür sprachen: (wenigstens) keine Bebauung in die Höhe, daher keine Barriere, die engagierte, ehrenamtliche Arbeit des wachsenden, Breitensport orientierten Vereins, die gute Jugendarbeit (Tennis-Feriencamps), die Möglichkeit, Sportangebote umweltfreundlich auf kurzem Weg zu erreichen, inclusive Tennisangebote... Eine Quartiersentwicklung, in der kurze Wege das Mobilitätsverhalten eindämmen, haben wir immer befürwortet. Nicht zuletzt haben viele ehrenamtliche Vereinsmitglieder schon in den letzten Jahren einen langen Weg auf sich genommen, Auflagen erfüllt, Geld in die Hand genommen und viel Zeit investiert. Auch das verdient Anerkennung in der Abwägung und so konnte ich am Ende guten Gewissens zustimmen- wissend, dass es manchmal kein eindeutiges "Richtig" oder "Falsch" gibt."

 

Autor/in:
Astrid Lamby
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